HBG - Steckbrief in eigenen Worten
Das Hermann-Böse-Gymnasium (HBG) ist eines von insgesamt acht Gymnasien in Bremen. Durch seine zentrale Lage ist es von allen Stadtteilen Bremens gut zu erreichen. Bereits seit den 1990er Jahren ist das HBG aus dem gesamten Stadtgebiet wegen seiner bilingualen Ausrichtung anwählbar; bei den anderen Bremer Gymnasien wurde die Zuordnung erst später aufgelöst. Das Einzugsgebiet der Schulgemeinschaft erstreckt sich daher über alle Bremer Stadtteile; sie umfasst derzeit knapp 1000 Schülerinnen und Schüler, ist generell vierzügig in der Sekundarstufe I und fünfzügig (fünf Profile) in der Sekundarstufe 2 (ab Klasse zehn). In den vergangenen beiden Schuljahren waren so viele Neuzugänge zu verzeichnen, dass jeweils in der fünften und sechsten Klasse ebenfalls zwei fünfzügige Jahrgänge entstanden sind. Perspektivisch ist die Fünfzügigkeit in der Sekundarstufe 1 nicht umsetzbar wegen fehlender Räumlichkeiten; zurzeit löst die Schule den Raumengpass über Dependancen im Postamt am Bahnhof.
Distinktiv ist das leistungsunabhängig für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtende bilinguale Profil: ab Klasse fünf und sechs wird Englisch verstärkt mit sieben Wochenstunden unterrichtet und es gibt Fachmodule in englischer Sprache, z.B. in Sport. Ab Klasse sieben wird Erdkunde als erstes Sachfach bilingual unterrichtet, in Klasse acht und neun kommt „European Studies“ hinzu, eine Kombination aus Geschichte, Politik und Geographie mit Geschichtsschwerpunkt sowie Biologie als Naturwissenschaft. In den Klassen acht und neun summiert sich dies auf bis zu 15 Wochenstunden in englischer Sprache. Die zweite Fremdsprache (Französisch oder Latein) startet mit Klasse sechs, ab Klasse acht kann im Wahlpflichtbereich Spanisch belegt werden. Die Klassen der Jahrgangsstufe fünf umfassen durchschnittlich 27 Kinder, in Jahrgangsstufe neun oder zehn kann eine Klasse aufgrund der Leistungsschwellen aus bis zu 32 Jugendlichen bestehen.
Offiziell ist das Hermann-Böse-Gymnasium keine Ganztagsschule. Einige grundlegende Voraussetzungen dafür (z.B. Mensa) sind vorhanden, aber Bremen gründet zurzeit aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen keine Ganztagsschulen (mehr). Unterricht findet derzeit (altersabhängig) bis 16.00 Uhr statt, ebenso wie diverse Nachmittagsangebote.
Im Hinblick auf die Zusammensetzung der Schülerschaft herrscht am HBG „vermutlich mehr Durchmischung als an vielen Oberschulen“ (MM, s.u.): Entgegen gängiger Vermutungen besuchen auch Schülerinnen und Schüler aus sozial benachteiligten Lagen die Schule, häufig um Bildung als Aufstiegsmöglichkeit wahrzunehmen – „das artikulieren viele Familien deutlich“ (SM, s.u.). Oft sagen diesen Familien auch, dass ihnen die Schulen im direkten Umfeld für ihre Kinder nicht zusagen. Der Schwerpunkt Englisch ist vielfach ausschlaggebend für den Elternwunsch, denn viele Familien gehen davon aus, dass die Kinder es mit überdurchschnittlichen Kompetenzen in dieser Sprache später leichter haben. In anderen Fällen funktioniert Englisch zuhause und in der Kommunikation mit der Schule sogar besser als die deutsche Sprache. Ob und wie Kinder und Jugendliche zuhause Unterstützung erfahren, ist sehr unterschiedlich – auch unabhängig vom sozio-kulturellen Hintergrund. Manche Eltern „verlangen“ gute Noten, ohne die Kinder selbst unterstützen zu können bzw. zu wollen. Hierbei können sprachliche ebenso wie zeitliche Begrenzungen eine Rolle spielen, letztere u.a. durch die Berufstätigkeit der Eltern bedingt. Grundsätzlich gilt bei der Unterstützung der Kinder: Geld kann Spielraum schaffen, wobei das nicht zu verallgemeinern ist. Oft kann bei vermeintlich besser aufgestellten Familien der Anspruch an die Kinder extrem hoch sein. Generell besuchen in der Sekundarstufe 1 pro Jahrgang mehr Jungen als Mädchen das HBG. In der Oberstufe machen ca. 80-85% der in Jahrgangsstufe zehn neu hinzugekommenen Schülerinnen und Schüler Abitur, insgesamt (abhängig von den tatsächlichen Zahlen pro Jahrgang) eine zwei- bis dreistellige Zahl bei ca. insgesamt 140 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe pro Jahrgang. Seit 11 Jahren schließen die Mädchen mit einem durchschnittlich besseren Abitur ab als die Jungen. Der generelle Notendurchschnitt liegt zwischen 2,1 und 2,4.