Bildungs­gerechtigkeit:
Schlüssel zur Zukunft

Demokratie entwickeln – Neue Grundschule Lehe (NGL)

Bildungsgerechtigkeit wird an der NGL als integraler Bestandteil von Inklusion verstanden und umgesetzt. In diesem Prozess hat jede:r ein Mitspracherecht.

Nadine Porwoll, Schulleiterin

Kurzportrait

Neue Grundschule Lehe
Bremerhaven, Stadtteil Lehe

Schulform: Grundschule

Schulleitung: Nadine Porwoll (Schulleitung), Imke Tammeus (Stellvertretung) 

Anzahl Lehrkräfte: ca. 22 Lehrkräfte, 6 Studierende mit LS, 6 Referendare 

Zusatzpersonal: 20 pädagog. MA (3 Kinderpfleger:i nnen, 2 Erzieher:innen , 15 Betreuungskrä fte), 18 persönliche Assistenzen, 2 Sozialarbeiter:innen, 2 MA Geschäftszimmer, 1 Werkstudentin, 1 Hausmeister, 2 Buftis 

Schüler: ca. 240

Essensangebote: Kostenloses Frühstück, 3 x wöchentlich eine Obstkiste/Klasse 

Besonderheiten: Inklusive Grundschule; pädagogische Arbeit nach Jacob Muth; - Zusammenarbeit mit ERNST- Leseband – Lernen mit Alltagsbezug – individuelle Entwicklungsziele für jedes Kind 

Das Emblem: Die Begrüßungsbuttonleiste

Eine Startchancen-Schule in Bremerhaven, die benachteiligte Kinder fördert

An der Neuen Grundschule Lehe wird Bildungsgerechtigkeit als Teil von Inklusion verstanden, indem alle Kinder, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund, die gleichen Chancen erhalten, ihr Potenzial zu entfalten – durch Maßnahmen wie „Schule ohne Gepäck“, gebundenen Ganztag und nachhaltige Sprachförderung, um so die Grundlage für eine demokratische Gesellschaft zu schaffen.

Emblem:
Die Begrüßungsbuttonleiste

An der Tür zu jedem Klassenzimmer in der NGL ist eine Leiste von fünf Buttons sichtbar angebracht, die bildhafte Antworten auf die Frage darstellen: „Wie möchtest du heute begrüßt werden?“. High five, umarmen, tanzen, winken, Faust an Faust. Die Haltung an der NGL, die diese Leiste symbolisiert, ist Zugewandtheit bei gleichzeitiger Achtung persönlicher Grenzen. Diese Grundstimmung vermittelt Sicherheit, Bindung und Zugehörigkeit. Klos werden hier nicht abgesperrt. Stattdessen überlegt Nadine Porwoll, wie die Toiletten aussehen könnten, damit die Kinder sich dort wohlfühlen und entsprechend damit umgehen: „Statt auf Kontrolle setze ich auf Identifikation“.

Bildungsgerechtigkeit in der NGL

Mehr lesen

Steckbrief in eigenen Worten

Mehr lesen

Interview­partnerin Nadine Porwoll

Mehr lesen

Fokus: Demokratie entwickeln

Mehr lesen

Ein erster Funke - Unser Fototermin an der NGL

Ist das eine Schule oder die falsche Adresse? Wir sind zunächst nicht sicher, als wir auf der grünen Wiese neben einer Ansammlung von Containern parken, in denen – wie sich kurz darauf für uns herausstellt – die NGL seit ihrer Gründung vor sechs Jahren untergebracht ist.

Mehr erfahren
Lilly – Neue Grundschule Lehe
Sofia – Neue Grundschule Lehe

Ergebnis: Wie gelingt Bildungsgerechtigkeit – und was steht ihr an der NGL im Weg?

Wie kombiniert die NGL die Konzepte der Verteilungs-, Schwellen- und Anerkennungsgerechtigkeit, um allen Schüler:innen faire Chancen auf Bildung, Teilhabe und Entwicklung zu ermöglichen:

Strukturen schaffen, Sprache stärken, Teilhabe ermöglichen
Die NGL ist eine Startchancen-Schule – und das zeigt sich deutlich:

Bildungsgerechtigkeit beginnt hier mit Verteilungsgerechtigkeit.

Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben, unabhängig vom sozialen oder sprachlichen Hintergrund. Dafür schafft die Schule verlässliche Strukturen: Frühstück für alle, bald ein gebundener Ganztag, Leihmaterialien im Sinne einer „Schule ohne Gepäck“ – all das zielt darauf, gleiche Startbedingungen zu ermöglichen.

Teilhabe beginnt lange vor dem ersten Schultag

Die Elternarbeit ist dabei ein zentraler Baustein:
Einladungen in Kleingruppen, mit Dolmetscher:innen und niedrigschwelligen Formaten, zeigen, wie sehr sich die Schule um Verständlichkeit und Willkommenskultur bemüht. Denn Teilhabe beginnt lange vor dem ersten Schultag.

Hier beginnt Schwellengerechtigkeit:

Doch für viele Kinder reicht ein Jahr Sprachförderung nicht aus – die NGL begegnet dieser Herausforderung mit einem vielfältigen, mehrsprachigen Team, das die Lebensrealitäten der Kinder widerspiegelt.
Hier beginnt Schwellengerechtigkeit: Die Schule erkennt an, wo die Kinder stehen – und schafft individuelle Wege, um sie nachhaltig zu stärken.

Fazit

Die NGL setzt auf systemische Verteilungsgerechtigkeit und eine Sprache der Zugehörigkeit. Bildungsgerechtigkeit wird hier ganz konkret – im Miteinander, im Material und in der Haltung