Bildungs­gerechtigkeit:
Schlüssel zur Zukunft

Die Interviewpartner – Olaf Hüllen und Christof Meier 

Olaf Hüllen (OH, unten links im Bild), der stellvertretende Schulleiter, kommt aus dem Bremerhavener Umland und hat in Bremen studiert, zunächst nicht mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Im Referendariat hat er festgestellt, dass ihm der Lehrerberuf doch liegt. Zunächst hat er zehn Jahre sehr gerne an einer Schule in einem anderen Stadtteil in Bremerhaven gearbeitet, wo es immer hieß, dass diese Schule eine absolute Brennpunktschule sei und es „schlimmer nicht mehr ginge“. Aufgrund von Problemen im Kollegium hat er dann 2009 gewechselt und an der Ernst! einen absoluten „Kulturschock“ erlitten, da er trotz der Berufserfahrung an einer sog. Brennpunktschule feststellen musste, dass es hier „noch viel gravierendere Herausforderungen“ gibt. Herr Hüllen arbeitet sehr gerne an der Schule und hat dort eigenen Aussagen zufolge „viel gelernt“. 

 

 

 

Foto 2: Olaf Hüllen, Mohamad (von links) im Büro von Olaf Hüllen und Nicole Wind 

 

 
Foto: Mohamad und Christof Meier (von links), im Büro von Christof Meier 
 
Christof Meier ist der Leiter des Zentrums für unterstützende Pädagogik an der Ernst!. Er kommt aus dem Ruhrpott und hat nach dem Studium der „Sonderpädagogik für lern- und geistig behinderte Kinder“ („so hieß es damals“) unmittelbar im Stadtteil Lehe seine Tätigkeit aufgenommen. Er arbeitet jetzt seit über 20 Jahren mit großer Leidenschaft im Stadtteil und seit 15 Jahren an der Ernst!. 

Nicole Wind (NW), die Schulleiterin, hat in Münster Lehramt studiert und arbeitete danach zunächst in der freien Wirtschaft. Zur Zeit ihres Studiums gab es an der Universität in Münster nur wenige Zusatzangebote im Bereich Pädagogik. Nicole Wind arbeitet seit 15 Jahren an der Ernst!, nachdem sie vorher an einem Gymnasium unterrichtet hat. Sie stammt aus einem anderen Stadtteil Bremerhavens, wo es das geflügelte Wort gab, dass man im Stadtteil Lehe „nicht tot über’n Zaun hängen wolle“. Sie hat erst mit Beginn ihrer Tätigkeit festgestellt, welche gravierenden Unterschiede es in den unterschiedlichen Stadtteilen Bremerhavens gibt. Sie ist nach wie vor irritiert darüber, dass man in einer relativ kleinen Stadt wie Bremerhaven in anderen Stadtteilen nicht mitbekommt, was in Lehe vor sich geht. Nicole Wind arbeitet sehr gerne an der Ernst!. Im letzten Schuljahr hat sie jeden Morgen vor dem Unterricht mit jeweils drei Schüler:innen in ihrem Büro Lesetraining absolviert, weil diese Kinder einen Rückstand haben, der eine sinnvolle Teilnahme am Regelunterricht ohne dieses Angebot nicht ermöglicht hätte.