FGS – Interviewpartner:innen Johanna Badelt und Bastian Hartwig
Johanna Badelt (JB) ist Sonderpädagogin an der FGS. Sie arbeitet im Rahmen verschiedener Abordnungen außerdem mit am Gründungsauftrag für den Aufbau der Bildungsabteilungen in den Regionen für die zukünftige Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit sozial-emotionalen Problemlagen, im Referat X „Medien und digitale Bildung“ bei der Senatorin für Kinder und Bildung Bremen sowie im „Team Inklusion“ am Landesinstitut für Schule Bremen. Sie hat Sonderpädagogik an der Universität Bremen studiert, ursprünglich mit dem Ziel im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung (W & E) zu arbeiten. Ihr Referendariat hat sie anschließend an der Schule an der FGS gemacht und seither den Schwerpunkt „Verhalten“ fortgeführt. Anfangs war Johanna Badelt sehr überrascht und „vielleicht auch entsetzt“ über das, was sie an ihrer Schule erlebte, ist dort in der Folge aber „mit Überzeugung hängen geblieben“ und bis heute vor Ort im Einsatz für die Schülerschaft.
Bastian Hartwig (BH) hat sonderpädagogische Fachrichtungen („so hieß das damals noch“) für die Primarstufe und die Sekundarstufe I in Bremen studiert mit den Schwerpunkten Lernbehindertenpädagogik und Verhaltensgestörtenpädagogik, sein drittes Fach ist Kunst. Er hat ein Referendariat am Förderzentrum absolviert und u.a. in der Krankenhausschule Psychiatrie gearbeitet. Nach der Auflösung der Förderzentren im Zuge der Schulgesetzänderung 2010 hat er die Entwicklung des ReBuZ begleitet, zunächst im RebuZ West (2010-2019). Parallel dazu hat er mehrere berufsbegleitende Aus- und Fortbildungen gemacht, u.a. in den Bereichen Gewaltprävention und Krisendienst sowie eine familientherapeutische Ausbildung.[1] Als die Schulleitungsstelle an der FGS vakant wurde und klar war, dass die Einrichtung spätestens 2024 aufgelöst wird, war es ihm ein großes Anliegen, dass die dortigen Schüler bestmöglich versorgt werden und für sie angemessen geplant wird. Diesen Prozess eng zu begleiten war ein wesentliches Motiv für ihn dafür, im Schuljahr 2019/20 die Schulleitung zu übernehmen: „Ich mach, was ich mache, aus Überzeugung“, sagt er. „Ansonsten hat man keine Chance“.
Als er das aufzählte, stellte ich mir kurz die Frage, was jemand in der freien Wirtschaft mit einem vergleichbaren Maß an Expertise wohl verdienen würde. Zum Vergleich: Für Lehrkräfte in Bremen gibt stepstone ein jährliches Netto-Durchschnittsgehalt zwischen 26 000 und 36 000 Euro an, in Abhängigkeit von Dienst- und Lebensalter, Steuerklasse, Freibeträgen und weiteren Faktoren. Bremen gehört zu den Bundesländern, die die Angleichung der Besoldung für Lehrkräfte im Primar- und Sekundarstufenbereich angeglichen haben – durchaus ein Argument insbesondere für erstere, in diesem Bundesland zu arbeiten.