Bildungs­gerechtigkeit:
Schlüssel zur Zukunft

Praxiskontakte systematisieren – Oberschule am Ernst-Reuter-Platz (OSE)

Die Ernst!

Die Schule am Ernst-Reuter-Platz – von ihrer Schulgemeinschaft auch „Ernst!“ genannt – liegt im Bremerhavener Stadtteil Lehe und ist weit mehr als eine Schule in herausfordernder Lage. Sie ist ein Ort, an dem tagtäglich um Bildungsgerechtigkeit gerungen wird. Und das mit Hingabe, Kreativität und der festen Überzeugung, dass jedes Kind gesehen werden muss. 

Die Ernst! zeigt, was Schule leisten kann – wenn man ihr die Menschen und Mittel lässt, die sie braucht. 

Kurzportrait

Schule am Ernst-Reuter-Platz (OSE), kurz: „Ernst!“
Bremerhaven, Stadtteil Lehe

Schulform: Oberschule

Schulleitung: Nicole Wind (Schulleitung) Olaf Hüllen (Stellvertretung) Christoph Meier (ZuP-Leitung) 3 Jahrgangs-leitungen (A. Jacobsen, K. Düppe, S. Lehmann), Christiane Lakowsky (Koordination Schulprofil) Agnieszka May (Ganztagsleitung) Kathrin Jacobs (Koordination ABO)

Anzahl Lehrkräfte: ca. 31 Lehrer:innen, 7 Referendar:innen)

Zusatzpersonal: 5 Sonderpädagog:innen 2 Sozialpädagog:innen, 11 pädag. MA, Hausmeister, Techniker

Schüler: ca. 450

Essensangebote: Kostenloses Frühstück, frisch gekochtes Mittagessen 

Ganztagsangebote: 2. Fremdsprache (italienisch/spanisch) Schmiede-, Holz-, Metall-, Kunst-, Garten-, Outdoor-projekte, Blasorchester Lehe, Schwimmen

Besonderheiten: Arbeits- und Berufsorientierung, Kooperation mit Betrieben, Werft

Das Emblem: Das Fernglas

Ein Ort, der trotz großer Herausforderungen an jedes Kind glaubt

Die Oberschule am Ernst-Reuter-Platz (OSE) lebt Bildungsgerechtigkeit mit Herz und Pragmatismus. Sie kämpft mit Systemgrenzen – und schafft trotzdem Räume, in denen sich Kinder gesehen und gefördert fühlen. 

Emblem:
Das Fernglas

Bildungsgerechtigkeit gehört zu den Leitzielen der Schule, oft ist sie aber in der Wahrnehmung der Verantwortlichen sehr weit weg: „Selbst mit Fernglas sehen wir die Bildungsgerechtigkeit manchmal nicht mehr!“ An der Ernst! wird versucht, für möglichst viele Kinder in puncto Bildungsgerechtigkeit möglichst viel zu erreichen. Zwischen dem, was die Verantwortlichen anstreben, und dem, was sie umsetzen können, ist oft ein weiter Weg, auf dem sich zahlreiche Hürden zwischen ihnen und der Umsetzung ihrer Bestrebungen auftun. Trotzdem bleiben sie dran – und nehmen zur Not dann eben ein Fernglas zur Hand.

Bildungsgerechtigkeit an der Ernst!

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Steckbrief in eigenen Worten

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Interview­partner - Olaf Hüllen und Christof Meier

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Leitidee: Praxiskontakte systematisieren

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Ein erster Funke - Unser Fototermin an der Ernst!

Beim erste Fototermin des Projekts werden die Interviewten sowie eine Siebtklässler:innen-Gruppe portraitiert: Farouk, Rimas, John und Mohamad.

Die Schüler:innen führen Regie, unterstützen, beobachten und helfen einander– und zeigen uns so ein Stück ihrer Lebenswirklichkeit. 

Der Tag endet mit einer Führung durch die Schule – und einem Gefühl, das bleibt: Bildungsgerechtigkeit ist kein Konzept. Sie ist Beziehung. Resonanz. Vertrauen. Und manchmal: ein Blick durch eine Kamera. 

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Farouk
John Jeremias

Ergebnis: Wie gelingt Bildungsgerechtigkeit – und was steht ihr an der OSE im Weg?

Wie kombiniert die OSE die Konzepte der Verteilungs-, Schwellen- und Anerkennungsgerechtigkeit, um allen Schüler:innen faire Chancen auf Bildung, Teilhabe und Entwicklung zu ermöglichen:

Ein Ort, der trotz großer Herausforderungen an jedes Kind glaubt

Verteilungs­gerechtigkeit

Offiziell ist die Schule eine gebundene Ganztagsschule – das heißt: Es soll für alle Kinder ein verlässliches Angebot am Nachmittag geben. Doch der Fachkräftemangel macht es schwer, dieses Versprechen vollständig einzulösen. Trotzdem sorgt die Schule dafür, dass alle Kinder z. B. durch verpflichtende Praktika erste Berufe kennenlernen – wichtig, wenn zuhause wenig Orientierung möglich ist.

Schwellen­gerechtigkeit

Rund 75 % der Schüler:innen an der OSE haben eine Lese-Rechtschreibschwäche. Die Schule greift das gezielt auf: Sie nutzt einfachere Bücher, bietet individuelle Förderung – sogar im Büro der Schulleiterin vor Unterrichtsbeginn. Die Schule versucht, jedes Kind da abzuholen, wo es steht, auch wenn die Mittel knapp sind. 

Anerken­nungs­gerech­tigkeit

Hier geht es nicht nur um Noten. Es geht darum, was Kinder können und wofür sie sich interessieren – sei es Kunst, Gestaltung oder Kochen. Die Schule gibt jedem Kind die Chance, seine Stärken zu entdecken und eine Perspektive zu entwickeln – unabhängig vom Startpunkt im Leben. 

Fazit

Die OSE lebt Bildungsgerechtigkeit mit Herz und Pragmatismus. Sie kämpft mit Systemgrenzen – und schafft trotzdem Räume, in denen sich Kinder gesehen und gefördert fühlen.